Tage der Freundschaft auf der Hundisburg

Die Konfirmanden aus den Gemeinden Braunschweig, Lengede-Broistedt, Peine, Oebisfelde, Wittingen und Wolfsburg erleben ihre Konfirmandenfreizeit auf Schloss Hundisburg.

Der Freitag

... und damit die Freizeit - wird eröffnet durch ein Kennenlernspiel, in dem sich die Teilnehmer untereinander interviewen. Am Abend bilden sich drei Gruppen, die getrennt auf „Schnitzeljagd“ gehen. An bestimmten Orten müssen Fragen zum Thema „Freundschaft“ beantwortet werden. Zurück im Schloss erwartet die Gruppen ein Lagerfeuer (vorbereitet durch Schwester Hartung und Schwester Breitenfeldt) auf dem Schlosshof, an dem sie sich mit Stockbrot stärken können.

Der Samstag

... beginnt mit einem leckeren Frühstück. Danach geht es zum Töpfern in die nur wenige Minuten entfernte Ziegelei. Nach einer kurzen Einweisung in der Werkstatt werden alle kreativ. Nachdem die fertigen Gegenstände betrachtet und bewundert sind, stellen wir fest: Kreatives Arbeiten macht hungrig. So geht es in die „Räuberhöhle“ zum Mittagessen.

Nach der Mittagspause treffen sich alle Teilnehmer, um gemeinsam das musikalische Programm für den sonntäglichen Gottesdienst in der St. Andreas-Kirche zu erarbeiten und einzustudieren. Viele Liedvorschläge werden gesammelt und sondiert. Einige Konfirmanden haben ihre Musikinstrumente mitgebracht. Petra Hartung und Priester Marx ergänzen die Sammlung mit Orffschen Instrumenten und Cajons. Während die Gruppe probt, fahren Lisa-Kathrin Schrader und Johannes Nowak zur St. Andreas-Kirche, um einige Stücke auf der Kirchenorgel zu üben.

Der Abend dient der Vorbereitung auf den Gottesdienst. Zunächst erarbeiten die Konfirmanden aus den Antworten der Schnitzeljagd einige Gedanken zum Thema „Freundschaft“.

Dann gestaltet Schwester Marx eine Abendandacht. Ein rotes und ein grünes Tuch wird als Kreuz auf den Boden gelegt und in aller Stille von den Konfirmanden mit Kerzen bestückt. Nur der Schein der Kerzen und eine stimmungsvolle Musik erfüllen den Raum. Ein jeder geht dabei seinen Gedanken nach.

Höhepunkt des Sonntages

... ist der Gottesdienst in der St. Andreas-Kirche. Der Küster empfängt uns freundlich vor der Kirchentür. Zuvor hatte der Pastor der St. Andreas-Kirche im Gemeindebrief bereits auf den Konfirmanden-Gottesdienst hingewiesen, zu dem auch die Familien der Konfirmanden eingeladen sind. Unter Glockengeläut stimmen sich 52 Gottesdienstteilnehmer – darunter auch 5 Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde in Hundisburg – gedanklich auf den Gottesdienst ein. Als die Priester den Altarraum betreten, müssen sie sich klein machen, denn die Rundbogenpforte, die Sakristei und Altarraum verbindet, ist nur für kleine Menschen gemacht. Hier herrschen noch mittelalterliche Verhältnisse.

Im Kirchenraum übernehmen die Konfirmanden die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes. Selbst der Platz oben auf der Orgelempore ist heute von einer Konfirmandin und einem Konfirmanden besetzt. Das Spielen der altehrwürdigen Pfeifenorgel in dem barocken Gotteshaus verlangt nicht nur Konzentration, sondern auch einen kraftvollen Fingereinsatz. Beides wird von den jungen Orgelspielern gemeistert. Neu im Gottesdienstablauf ist die Klanggeschichte, die von allen Konfirmanden gemeinsam vorgetragen wird. Passende Geräusche heben Textstellen hervor und geben der Lesung einen besonderen Charakter.

Freundschaft ist auch das Thema des Gottesdienstes.

Das Bibelwort (Jakobus 2, 23) erinnert an Abraham, der als Freund Gottes bezeichnet wurde. Abraham glaubte Gott und dieser Glaube wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet.

Unser Glaube an Gott wird auch uns angerechnet. Deshalb sind wir Gottes Freunde. Auch wenn wir Fehler machen, kündigt Gott diese Freundschaft nicht auf.

Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist unser „Seelenfreund“. Er hat sein Leben für uns geopfert. Einen größeren Beweis seiner Freundschaft gibt es nicht. Sein Opfer macht uns frei von der Sünde und schenkt uns die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.

Vertrauen, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit sind Merkmale einer wahren Freundschaft. So wollen wir den Menschen begegnen.

Die musikalische Einleitung des Heiligen Abendmahls übernehmen – begleitet von Gitarre und Geige – wieder die Konfirmandinnen und Konfirmanden. Am Schluss des Gottesdienstes erhalten sie zur Erinnerung an ihre Konfirmandenfreizeit von Priester Nowak eine druckfrische Bibel als Geschenk. Die Bibeln werden von allen Konfirmanden und Betreuern signiert und ein Gruppenbild beigefügt. Lesbare Spuren der Freundschaft.

Mit dem gemeinsamen Mittagessen und dem obligatorischen Gruppenfoto geht dann eine intensive Zeit der Begegnung zu Ende.

Text: J.B / K.H.; Bilder J.B.