Gifhorner Chortage mit Abschlusskonzert

45 Sängerinnen und Sänger, überwiegend aus dem Bezirk Braunschweig, aber auch aus diversen Nachbarbezirken, trafen sich in der Kirche Gifhorn, um unter der Leitung des Kirchenmusikers Wolf-Rüdiger Spieler geistliche Chormusik auf hohem Niveau zu erarbeiten.

Vom 22. - 25. November 2007 trafen sich 45 Sängerinnen und Sänger, überwiegend aus dem Bezirk Braunschweig, aber auch aus diversen Nachbarbezirken, in der (Konzert-)Kirche Gifhorn, um unter der Leitung des bekannten Kirchenmusikers Wolf-Rüdiger Spieler geistliche Chormusik auf hohem Niveau zu erarbeiten. Das Programm des Werkstattchores beschäftigte sich überwiegend mit Chormusik der deutschen Romantik.

Das erste Treffen am Donnerstagabend diente zunächst dem Kennenlernen und dem Besprechen einiger organisatorischer Dinge. In der verbleibenden Zeit wurde jedoch auch schon mit der Probenarbeit begonnen.

Einige Sängerinnen und Sänger kannten sich von der ehemaligen Chorwerkstatt. Die Freude, nach längerer Zeit wieder gemeinsam anspruchsvolle Chormusik einzuüben, war deutlich spürbar und bedeutete für die meisten eine neue Herausforderung.
Vor dem Einsatz der Stimme galt es, den Körper durch entsprechende Lockerungsübungen, Anspannen und Entspannen der Muskulatur richtig aufzuwecken. Dann begann die stimmbildnerische Arbeit. Wolf-Rüdiger Spieler gab dazu wertvolle Hinweise und erläuterte die Funktion der menschlichen Stimme und der Atmung. Alle diese Übungen sind wichtig, um anschließend die Töne zu gestalten und dadurch ein effektives "Ergebnis" (Hörgenuss) zu erzielen.

Jeden Tag gab es einen Probenplan, der mit dem Einsingen begann. In den anschließenden kurzweiligen Proben - mal Tuttiprobe, mal Einzelstimme - wurden die Stücke zielgerichtet erarbeitet. Es wurde viel gelacht, denn Wolf-Rüdiger Spieler spickte seine Arbeit auf humorvolle Art und Weise mit Anekdoten aus seinem musikalischen Berufsalltag.
Das Serviceteam schaffte durch die Bereitstellung von heißen und kalten Getränken sowie frischem Obst, leckeren Speisen zum Mittag und Kaffee und Kuchen am Nachmittag in stets aufgeräumten und sauberen Räumen eine richtige Wohlfühlatmosphäre.

Wolf-Rüdiger Spieler gab den Teilnehmern auf interessante und verständliche Weise Aufschluss über gegensätzliche Kompositionen in der Chorliteratur, die für manches Ohr vielleicht ungewohnt, aber dennoch freudig und harmonisch klingen und dass damit ganz bestimmte Empfindungen der großen Meister zum Ausdruck gebracht werden sollen.

Es bestand die Möglichkeit, das Abendessen gemeinsam in einem Restaurant einzunehmen, Gedanken auszutauschen und den jeweiligen Tag somit gemütlich ausklingen zu lassen. Viele Teilnehmer nutzten diese Gelegenheit und zu ihrer Freude auch Wolf-Rüdiger Spieler und Frank Dehmel. Beide konnten so die Sängerinnen und Sänger durch intensive Gespräche persönlich näher kennen lernen.

Am Sonntagnachmittag präsentierte der Werkstatt-Chor das in nur 2 ½ Tagen erarbeitete Programm, was für ihn eine immense physische Leistung bedeutete.

Mit dem ersten Stück von Felix Meldelssohn Bartholdy "Verleih uns Frieden gnädiglich", das mit Klavierbegleitung und großer Überzeugung vorgetragen wurde, versetzte der Chor die Konzertbesucher in einen Zustand von Andacht und stiller Freude und brachte eindrucksvoll zum Ausdruck, dass es keinen anderen als Gott alleine gibt, der für uns streitet. In einigen Chorwerken schmolzen Zeitlichkeit und Ewigkeit ineinander. "Morgenglanz der Ewigkeit" und "Brich herein, süßer Schein" trug der Chor melodisch und sehr harmonisch vor.

Mit dem Lied aus der Chorliedersammlung "Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird" von Chr. Palmer wurde der freudigen Erwartung und lebendigen Hoffnung auf die Wiederkunft Christi Ausdruck verliehen. Musik, wie sie nicht besser in die "Stille Zeit" passen mag.

Hohe Konzentration erforderten die singtechnisch schwierigen Werke "Wie lieblich sind die Boten, die den Frieden verkündigen" aus dem Oratorium "Paulus" von Felix Mendelssohn Bartholdy sowie "Wie lieblich sind deine Wohnungen" aus "Ein deutsches Requiem, op. 45" von Johannes Brahms, die beide mit Klavierbegleitung vorgetragen wurden. Ganz besonderen Hörgenuss bereitete Wolf-Rüdiger Spieler den Zuhörern mit einer thematischen Orgelimprovisation, welche das breite Klangspektrum der kombinierten Pfeifen-Computer-Orgel wiedergab.

Das offensichtlich beeindruckte Publikum brauchte eine kurze Zeit der anhaltenden Spannung, bis es die schönen Vorträge des Werkstattchores mit verdientem lang anhaltendem Applaus belohnte.

Jeder Teilnehmende konnte während der intensiven Probenarbeit die persönliche Erfahrung machen, wie viele Klangfarben doch die menschliche Stimme hat!
Durch die gemeinsame intensive Arbeit, die allen viel Freude bereitet hat, sind der Dirigent und die Sänger/-innen zu einer herzlichen Chorgemeinschaft zusammen gewachsen.Sicherlich werden diese Musiktage bei allen Teilnehmern eine nachhaltige Wirkung zeigen.

Si.Si.

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