Kinder-Orgel-Tag in Gifhorn

Alle Kinder des Bezirkes Braunschweig waren zu einem Kinder-Orgel-Tag eingeladen. Birgit Desch spielte auf der Orgel die Geschichte von der "Biene Beatrix", die sie selbst geschrieben hat. Danach konnten die Kinder ihre eigenen Orgelpfeifen basteln.

Das Team (die Projektgruppe) für Orgelmusik hatte für den Kinder-Orgel-Tag am 19. April 2008 ein buntes und vielfältiges Programm vorbereitet, um die Kinder auf interessante und spielerische Weise an die Musik heranzuführen. Die Orgel als Königin der Instrumente stand hierbei im Mittelpunkt.

Zunächst versammelten sich die Kids mit ihren Eltern und weitere interessierte Besucher im Kirchenschiff, wo auch die große kombinierte Pfeifencomputerorgel ihren Platz hat. Der Märchenerzähler Diakon Ingo Koopmann (Schöningen) schilderte den Besuchern die Abenteuer der mutigen Biene Beatrix und wie sie die Orgel entdeckt. Allerhand geschieht in der Kirche - natürlich mit (Orgel-)Musik und mit der Spinne Agathe und der Kirchenmaus Griseldis.

Das Stück "Biene Beatrix" von Birgit Desch wurde von der Autorin selbst gespielt und begleitet. Zwischendurch sangen alle gemeinsam "Die Bienenschar" aus den Variationen "Geh' aus mein Herz, und suche Freud' ..." und zum Abschluss des Konzerts "Gott hält die Welt in seiner Hand".

Danach konnten sich die Besucher in einer Pause mit Kuchen und Kaffee stärken. Die Naschkatzen ließen sich die leckeren Süßigkeiten schmecken.

Einer der Nebenräume war als kleine "Bücherei" umfunktioniert worden, in der es Anschauungsmaterial zu Kirchenliteratur, musikalische Bilderbücher, Kinderliederbücher, Bibeln und Leseproben sowie alles zum Thema Orgel und Orgelmusik gab.

Nach der kurzen Pause begann der kreative Teil des Nachmittags. Wer von den Kindern nicht nur die Töne der Orgel hören, sondern auch selbst einmal spielen wollte, hatte hierzu Gelegenheit. Die ganz kleinen Kinder saßen auf dem Schoß von Mama oder Papa und versuchten mit ihren kleinen Fingerchen auf einem der fünf aufgestellten Instrumente (Klavier und Keyboards) Töne zu erzeugen. Natürlich kennen sie noch keine Noten! Aber Farben können sie schon erkennen. So waren die "Noten" farblich gekennzeichnet und die Tasten auf dem Keyboard in gleicher Weise.

Die Kinder und Erwachsenen, die sich ein bisschen in Musik auskannten, machten natürlich mit bei dem Quiz von Birgit Desch, die es den Teilnehmern dieses Workshops nicht ganz leicht machte. Sie spielte die ersten Töne eines Stücks auf der Orgel und die Zuhörer mussten das Stück und natürlich auch den Komponisten erraten. Es stellte sich heraus, dass die Kinder sich recht gut auskannten. Zur Belohnung verteilte Birgit Desch Honigbonbons aus einem großen Bonbonglas.

Die Kinder bestaunten das "Innenleben" der Truhenorgel mit den kleinen Orgelpfeifen. Einige setzten sich selbstbewusst auf die Orgelbank. Die kleinen Finger griffen mutig in die Tasten ...! Prima! "Alle meine Entchen ..." klappte schon recht gut!

Großer Andrang herrschte im Religionsunterrichtsraum, der an diesem Nachmittag in einen Werkraum verwandelt wurde. Hier hatten die Kinder Gelegenheit, unter fachkundiger Anleitung eines Orgelbaumeisters und zweier Orgelbauer richtige Orgelpfeifen zu basteln.

Orgelpfeifen sind die Klang erzeugenden Bauelemente einer Orgel. Jede Pfeife kann normalerweise nur einen bestimmten Ton erzeugen, so dass für den Vortrag eines Liedes oder Musikstücks eine Vielzahl von unterschiedlichen Pfeifen benötigt wird. Die Größe der Orgelpfeife ist entscheidend für den Ton. Das war etwas für die Kinder: Jeder konnte sich an den zur Verfügung stehenden Bausätzen aus Sperrholz bedienen. Die Bauteile mussten allerdings noch mit einer Sandpapierfeile bearbeitet und mit Spezialleim zusammengeklebt werden.

Mit Feuereifer gingen die Kinder an die Arbeit. Die Wangen glühten! Wenn es schwierig wurde, waren die helfenden Hände der Orgelbauer gefragt. Alles musste passen, damit am Ende mit der selbstgebauten Orgelpfeife auch ein Ton erzeugt werden konnte. Es wurde spannend. Hin und wieder erklang aus der einen Ecke ein tiefer, aus der anderen Ecke des Raumes ein etwas höherer Ton. Überall war Musik zu hören, es klappte hervorragend!

Es wurden so viele Orgelpfeifen der unterschiedlichen Töne gebaut, dass damit sogar ein Lied eingeübt werden konnte. Zunächst fand die Generalprobe statt. Der Orgelbaumeister gab Zeichen für die zu spielenden Töne. Wunderbar!

Nun aber hatte die neu gebaute "Orgel" mit exakt 25 Orgelpfeifen Premiere! Alle waren begeistert, als die kleinen und großen "Orgelbauer" vor dem Altar standen, in ihre selbst gebastelten Orgelpfeifen bliesen und das schöne Lied "Gott ist die Liebe ..." erklang.

Der Nachmittag neigte sich dem Ende entgegen. Nach dem Dankgebet des Vorstehers und dem gemeinsam mit Orgelbegleitung gesungenen Kinderlied "Viele Menschen können viele Sachen, aber eine Blume können sie nicht machen ..." traten alle Besucher dankbar und glücklich über diesen schönen erlebnisreichen Nachmittag den Heimweg an.

"Si. Sc."

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