2. Braunschweiger Taizé-Tage:
Gottesdienst mit Elementen aus Taizé
mit Apostel Ralf Vicariesmann
in St. Magni

"Lobsingt, ihr Völker alle“ – Dieses Motto war der inhaltliche und musikalische „rote Faden“ der 2. Braunschweiger Taizé-Tage, zu denen die neuapostolische Gemeinde in Braunschweig in diesem Jahr in die Evangelisch-lutherische Kirche St. Magni einladen konnte. Am Montag, 7. November, fanden bereits eine offene Chorprobe mit Liedern aus Taizé sowie eine Andacht nach Taizé statt.

Den feierlichen Höhepunkt bildete der Festgottesdienst am Mittwoch, 9. November 2022, in der Magni-Kirche, den Apostel Ralf Vicariesmann durchführte:

Am Mittwochabend, 9. November, dem zweiten Tag der 2. Braunschweiger Taizé-Tage, folgten rund hundert Interessierte der Einladung der neuapostolischen Kirchengemeinde in Braunschweig in die St. Magni-Kirche. Die dreischiffige gotische Hallenkirche bot für Auge und Gehör einen feierlichen Rahmen: Kerzen und ein auf dem Fußboden liegendes Kreuz aus Stoff sowie die Abendbeleuchtung erzeugten im Kirchenschiff eine einzigartige Stimmung. Der große Chor sowie die Instrumentalisten, die sich bereits am Montagabend spontan zu einer offenen Chorprobe trafen und nun noch durch Stefan und Anton Bolte (Bass) ergänzt wurden, bewegten mit ihren einfühlsamen Liedern aus Taizé die versammelte Gemeinde und gestalteten vielfältig und abwechslungsreich den Gottesdienst. Herz und Seele konnten sich an diesem Abend besonders angesprochen fühlen.

Zum feierlichen Beginn des Gottesdienstes und dem Einzug des Apostels in Begleitung einiger Bezirksämter erklang die Orgel (gespielt von Henry Strelow) zum Gemeindegesang des Liedes „Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren“ aus dem neuapostolischen Gesangbuch. Der Apostel wählte für den Gottesdienst als Bibelwort den Vers 4 aus dem 108. Psalm:

„Ich will dir danken, Herr, unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten.“

Apostel Vicariesmann ging auf aktuelle Themen wie Krieg und existenzielle Nöte von Betrieben in dieser Zeit ein und blickte zurück auf die im Zweiten Weltkrieg durch eine Bombe stark zerstörte Magni-Kirche. Der „Rufer“ (Skulptur außen am Chorgiebel der St. Magni-Kirche) weist auf die Zerstörung hin und gilt somit als Mahnmal für Leid und Dankbarkeit für Bewahrung, so der Apostel. Er führte im Gleichnis von den zehn Aussätzigen aus, dass neun von ihnen Gott mit lauter Stimme priesen und einer Gott dankte. „Ist danken noch zeitgemäß?“, hinterfragte Apostel Vicariesmann. Und er gab der Gemeinde eine Antwort: „Wenn man in allem Gott die Ehre gibt und umkehrt, kommt man zurück in die Dankbarkeit.“ Wie der „Rufer“ zum Frieden ruft, so kann jeder Mensch in seinem persönlichen Umfeld für Frieden sorgen und um Frieden beten. Die Dankbarkeit sei eine direkte Verbindung zu Gott, so der Apostel.

Eingehend auf das Taizé-Lied des Chores „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht: Christus, meine Zuversicht“, unterstrich der Apostel abschließend diese Aussage: „Wir können Gott loben und danken, weil er treu ist und immer zu uns steht.“

In der Vorbereitenden auf die Feier des Heiligen Abendmahls wünschte der Apostel jedem Teilnehmenden an diesem Abend die besondere Begegnung mit Jesus Christus und die damit verbundene Kraft. Das von den Anwesenden während der Austeilung des Heiligen Abendmahls kraftvoll gesungene Lied „Sollt´ ich meinem Gott nicht singen“ aus dem neuapostolischen Gesangbuch unterstrich den Gedanken der Dankbarkeit aus der Predigt des Apostels. In seinem Schlussgebet schloss er viele Fürbitten mit ein und spendete der Gemeinde den Schlusssegen.

Apostel Vicariesmann dankte am Ende des Gottesdienstes für zwei gelungene Abende, in denen die Vielfältigkeit durch die Taizé-Elemente beeindruckten und eine besondere Stimmung erlebbar wurde. Dafür waren im Vorfeld intensive Vorbereitungen vorausgegangen. Die Organisation verlief mit Blick auf die Erfahrungen der 1. Braunschweiger Taizé-Tage sehr motiviert und kreativ. Der Apostel zählte beispielhaft einige Namen und die Aufgaben auf, die zum Gelingen beigetragen haben.

Ein besonderer Dank geht auch an die Gemeinde St. Magni mit ihrem Pastor Henning Böger und dem Küster, der die beiden Abende vielfach umsorgte. Und es konnten nicht nur Teilnehmende aus der näheren Umgebung begrüßt werden: Interessierte von Göttingen bis Lüneburg waren gern zu Gast und genossen die besondere Atmosphäre in der St. Magni-Kirche.

Ob sich die begonnene Tradition der Braunschweiger Taizé-Tage weiterentwickeln und man im kommenden Jahr zum dritten Mal dazu einladen kann, ist nicht ausgeschlossen. Jede Rückmeldung an die Organisatoren ist sehr herzlich willkommen!

 

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